© Westend61 / Getty Images
Im letzten Jahr wurde Homeoffice-Geschichte geschrieben. Noch nie zuvor haben so viele Menschen in Deutschland remote gearbeitet wie in 2021, berichtet das Statistische Bundesamt.
2021 hat rund jeder vierte Beschäftigte von zuhause aus gearbeitet. Der Branchenunterschied ist jedoch gewaltig. Kaum verwunderlich, dass in der IT-Branche circa 75% im Homeoffice waren und im Gesundheitswesen nur 5%. Branchenübergreifend beläuft sich der Durchschnitt auf 24,8%. Hierzu muss allerdings erwähnt werden, dass nicht nur Menschen, die ausschließlich im Homeoffice gearbeitet haben mit einbezogen wurden, sondern auch solche, die die Möglichkeit nur gelegentlich nutzten. Lediglich 10% haben ausschließlich von zuhause aus gearbeitet. Durch die mit der Pandemie einhergegangenen Homeoffice-Pflicht in vielen Unternehmen hat sich die Kennzahl im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.
In den letzten Wochen hingegen sinkt der Anzahl der Homeoffice-Arbeiter stetig. Grund hierfür ist, dass Arbeitgeber seit Ende März nicht mehr dazu verpflichtet sind, ihren Angestellten die Möglichkeit auf Homeoffice zu bieten.
In welchem Umfang die Erwerbstätigen remote arbeiten, also hybrid, voll oder gar nicht, spielt oft damit zusammen, ob sie abhängig beschäftigt oder selbstständig sind. So wurde festgestellt, dass circa 23% der angestellten Beschäftigten von zuhause aus arbeiten – der Anteil bei den Selbstständigen ist etwas höher.
Die größten Variationen finden sich allerdings zwischen den Branchen wieder. Insbesondere Dienstleister befinden sich im Homeoffice. Der Tech-Bereich hat hierbei den größten Anteil mit knapp über 75% Beschäftigten im Homeoffice.
IT-Dienstleistungen | 76% |
Unternehmensführung, -verwaltung, -beratung | 71% |
(Rück-)Versicherungen und Pensionskassen | 66% |
Forschung und Entwicklung | 60% |
Energieversorgung | 46% |
Erziehung und Unterricht | 42% |
Finanzdienstleistungen | 40% |
Öffentliche Verwaltung | 36% |
Herstellung von Kraftwagen/-teilen | 30% |
Maschinenbau | 25% |
Abhängig Beschäftigte insgesamt | 23% |
Sozialwesen (ohne Heime) | 12% |
Einzelhandel (ohne Kfz-Handel) | 8% |
Bau- und Ausbaugewerbe | 8% |
Gesundheitswesen | 5% |
Im Vorjahr lag Deutschland im Vergleich zu den gesamten EU-Ländern leicht über dem Durchschnitt. Diese lag bei 24,2%. Die Spitzenreiter im EU-Vergleich sind die Niederlangen (54%), Schweden (46,5) und Luxemburg (45,4%). Dem Gegenüber standen Bulgarien (6,5%), Rumänien (6,6%) und Zypern (12,6%), die den anderen Teil des Durchschnitts abgebildet haben.
Die Datenerhebung für deutsche Beschäftigte belief sich auf Erwerbstätige, die zu ihrem Arbeitsmodell in den letzten vier Wochen befragt wurden. Des Weiteren basieren die Daten auf den Mikrozensus. Die Befragung zielte darauf ab, ob die Beschäftigten mindestens einmal in dem genannten Zeitraum remote gearbeitet haben. Mit inkludiert sind hier auch Berufsgruppen wie Lehrer, die Unterrichtsstunden von zuhause aus vorbereitet haben. Auszubildenen hingegegen wurden in der Studie nicht berücksichtigt.
Für die Datenerhebung der EU-Ländern wurden Erwerbstätige ab 15 Jahre berücksichtigt, die teils oder voll remote arbeiten.