Zukunft
Arbeiten nach der Pandemie: Homeoffice oder Büro?

 © pidjoe / Getty Images

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Fast jeder, der sich pandemiebedingt im Homeoffice befindet, hat sich inzwischen daran gewöhnt aus den eigenen vier Wänden heraus zu arbeiten und genießt die Vorteile, die es mit sich bringt. Allerdings werden wir die Pandemie irgendwann überstanden haben. Und wie geht es dann weiter?

Viele Unternehmen hatten bereits vor der Pandemie das Homeoffice-Modell eingeführt. Allerdings war hierbei eher die Regel, dass man nur hin und wieder oder für ein paar Stunden von zuhause aus arbeitet. Es galt vielmehr als Ausnahme. Inzwischen können sich viele Firmen mit dem Arbeitsmodell anfreunden, weil sie gemerkt haben, dass es trotzdem funktioniert. Aber nicht nur die Unternehmen und Führungskräfte haben sich an dem Arbeitsmodell erfreut, sondern auch die meisten Angestellen. Die Vorteile sind klar: Kein Arbeitsweg, eine leichtere Vereinbarkeit von Familie und Arbeit sowie flexiblere Arbeitszeitengestaltung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Angestelle auch nach der Pandemie eine Homeoffice-Regelung wünschen. Aber wie genau kann das in Zukunft aussehen? 

Was konnten wir bisher aus dem Homeoffice mitnehmen?

Selbstverständlich kann man hier niemals eine pauschale Antwort geben. Das ist allein schon dem geschuldet, dass es für einige Mitarbeiter eine wahre Freunde und für andere wiederum die reinste Qual ist von zuhause aus zu arbeiten. Es ist also nicht jeder für die Remote Work gemacht. Wer bereits vor der Pandemie dem Homeoffice gegenüber offen war, konnte während der Pandemie deutlich davon profitieren. Das gilt für Arbeitnehmer als auch -geber. Wer unvorbereitet getroffen wurde, hatte sicherlich mit vielen Hürden zu kämpfen, die im Zuge der Umstrukturierung erstmal überwunden werden mussten. 

Festzuhalten ist: Die Meinungen über die Remote Work sind nach wie vor zweigeteilt. Einige freuen sich bereits wieder auf den "normalen" Arbeitsalltag im Büro und andere wiederum hoffen, dass weiterhin im Homeoffice bleiben können oder zumindest eine höhere Entscheidungsfreiheit in Bezug auf ihre Arbeitszeiten und -ort haben. Insofern hängt es ganz stark von Deinem Unternehmen ab, inwiefern das Homeoffice auch nach der Pandemie noch Bestand hat. Allerdings stehen die Chancen nicht schlecht, dass Unternehmen ihren Angestellten künftig mehr Freiheit zur Arbeitsgestaltung bieten.

Zum einen ist ist die Pandemie dafür ein ausschlaggebenden Grund gewesen, aber auch der stetig wachsende Fachkfräftemangel in Deutschland. Insbesondere dadurch sind Fachkräfte in der Vertragsverhandlung immer besser gestellt. Somit ist die Option auf Homeoffice oder eine freie Arbeitsgestaltung ein wichtiges Mittel für Führungskräfte, um qualifizierte Mitarbeiter an sich zu binden. 

Kurz gesagt: Sobald die Pandemie vorüber ist, werden viele Jobs nicht mehr in voller Gänze aus dem Homeoffice heraus stattfinden. Allerdings hat sich die Arbeitswelt dennoch so verändert, dass ein hybrides Arbeitsmodell aus Homeoffice und Büro immer mehr Anklang finden wird. 

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Küchentisch statt Büro: Das ist für viele während der Pandemie Arbeitsalltag. Immerhin gibt es eine steuerliche Pauschale. Allerdings sollte man die im Homeoffice verbrachten Tage dokumentieren. 

Welche Arbeitsmodelle sind nach der Pandemie denkbar?

Homeoffice oder Büro? Es muss künftig gar nicht mehr nur das eine oder das andere geben. Unternehmen setzen viel mehr darauf, dass sie beide Aspekte in ihren Arbeitsstrukturen ermöglichen. Daher könnten folgenden Arbeitsmodelle nach der Pandemie Realität werden:

  • 50:50-Vereinbarung: Es klingt zunächst nach dem besten Kompromiss für beide Seiten. Somit bleibt das Büro immer noch Kernbestandteil und bietet Platz für die Zusammenkunft aller Kollegen. Die Mitarbeiter hingegen können zum Teil ihre Arbeitsalltag selbst bestimmen. 
  • Individuelle Vereinbarungen: Besonders in Unternehmen, in denen man bereits vor der Pandemie eine Option auf Homeoffice hatte, wurde meist individuelle Regelungen gefunden. Daher wird dies mit Sicherheit auch in Zukunft noch Bestand haben. Und es ist durchaus sinnvoll - immerhin für jeder Mitarbeiter ein anderes Leben und hat seine eigenen Bedürfnisse. Wichtig ist hierbei nur, dass sich alle Angestellen in einem gleichen Rahmen befinden, damit sich niemand benachteiligt fühlt.
  • (fast) nur Homeoffice: Möglich hingegen ist allerdings auch, dass sich Firmen dazu entscheiden, dass sie das Homeoffice zum Hauptarbeitsplatz ernennen und der Weg ins Büro nur dann anfällt, wenn ein wichtiges Meeting bevorsteht oder eine Aufgabe erledigt werden muss, die schlichtweg nicht zuhause zu lösen ist. 

Allerdings muss dazu gesagt werden, dass solange das Homeoffice noch nicht im gesetzlichen Rahmen verankert ist, der Arbeitgeber frei über die künftige Handhabe entscheiden kann. Das Thema ist hingegen auch schon in der Politik angekommen, weswegen es auch sein kann, dass dort schon bald Entscheidungen in Bezug auf Arbeitsregelungen getroffen werden. 

Für dienjenige, die nicht nur von zuhause aus arbeiten wollen, weil sie den Umgang mit den Kollegen missen oder sich zunehmend isoliert fühlen, werden insbesondere bei sehr modernen und virtuellen Firmen erwarten können, dass besonders die letzte der drei Varianten ins Auge gefasst wird. Sollte dies der Fall sein, so kann man immer noch auf Konzepte wie Coworking Spaces zurückgreifen, um während seiner Arbeitszeit immer noch den menschlichen Kontakt zu haben.

Fazit

Abschließend kann nur gesagt werden, dass man jetzt noch nicht mit Gewissheit wissen kann, welche Arbeitsmodelle ihren Platz finden werden. Am wahrscheinlichsten ist jedoch ein Gemisch aus allen Varianten und dass sich ein hybrides Arbeitsmodell etablieren wird. Nebst den vorgestellten drei Varianten gibt es auch noch viele weitere, die sich ebenso verwirklichen können. Die vorgestellen Arbeitsmodelle sind hingegen die gängigsten und auch beliebtesten in der Arbeitswelt.