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Die neue Arbeitswelt bietet viele neue Möglichkeiten für Angestellte. Insbesondere das Homeoffice und die damit verbundene Unabhängigkeit gegenüber dem Arbeitsplatz haben großen Anklang gefunden. Wieso also nicht auch dort arbeiten, wo man sonst Urlaub macht?
Die Corona-Pandemie hat die ohnehin schon stattfinde Digitalisierung weiter vorangetrieben. Zwangsläufig wurde für die Beschäftigten die Arbeit in den eigenen vier Wänden ermöglicht, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Durch das Homeoffice sind Angestellte nun ortsungebunden und können sich ihren Arbeitsplatz frei auswählen – und das muss nicht bedeuten, dass man nur zwischen Küchentisch und Balkon wechselt. Man kann überall arbeiten. Also auch dort, wo man sonst nur für den Urlaub ist. Hier findet das Wort "Workation" seinen Ursprung. Es setzt sich aus dem englischen "Work" und "Vacation" zusammen, wie basicthinking.de berichtet. Der Gedanke die Arbeit mit einem Urlaub zu verbinden klingt zunächst romantisch. Aber wie sieht das eigentlich genau aus und was muss man dabei beachten?
Um Arbeit und Urlaub unter einen Hut zu bekommen, muss natürlich zunächst der Arbeitgeber mitspielen. Wenn Du ohnehin schon die Möglichkeit auf eine hunderprozentige Homeoffice-Regelung hast, dann sollte der Workation wahrscheinlich nichts im Wege stehen. Bei Deinem Auslandsaufenthalt sollte allerdings das gleiche gelten wie zuhause: Deine Arbeit muss ungehindert stattfinden können. Das heißt, dass Du eine stabile Internetverbindung haben musst und die Zusammenarbeit mit den Kollegen, Vorgesetzten und Partner oder Kunden problemlos funktioniert.
In der Regel ist es heutzutage kein Problem mehr eine Unterkunft mit Internet zu verbinden. Allerdings soltest Du trotzdem nochmal genau darauf achten – schließlich hängt davon alles ab. Insbesondere in Hotels kann es sich lohnen, wenn Du Dich im Vorfeld darüber informierst wie gut dort die Internetverbindung ist.
Möchtest Du hingegen komplett ortsungebunden sein und Dein Workation unterwegs im Wohnmobil abhalten, kann es mit dem Internet schon schwieriger aussehen. Nicht jeder Campingplatz bietet WLAN an – von der freien Natur ganz zu schweigen. Allerdings gibt es mobile Router, die Du mit einer SIM-Karte betreiben kannst. Wenn Du mit einem Auto unterwegs bist, kannst Du Dich ebenfalls informieren, ob sich in dem Modell nicht auch eine Hotspot-Variante integrieren lässt.
Manchmal sind es die offensichtlichsten Dinge an die man nicht denkt. Neben einer stabilen Internetverbindung braucht man schließlich auch eine zuverlässige Stromquelle. Eine gemietete Ferienwohnung oder ein Hotelzimmer bieten dies in der Regel. Genauere Gedanken muss man sich machen, wenn man mit einem Wohnmobil oder -wagen unterwegs ist. Das Smartphone aufzuladen stellt kein Problem dar. Das geht über den Zigarettenanzünder, der 12-Volt-Anschlüsse problemlos unterstützt und durch die Autobatterie versorgt wird. Anders hingegen der Laptop. Er benötigt wesentlich mehr Strom. Zwar haben die meisten Camper eine herkömmliche 230-Volt-Steckdose – diese funktioniert allerdings nur, wenn das Fahrzeug an einem Stromnetz angeschlossen ist.
Wenn man einen Aufenthalt im Ausland plant, muss man außerdem noch bedenken, dass sich dort nicht immer die selben Steckdosen finden wie in Deutschland. Hierfür musst Du Dich im Vorfeld informieren, sodass Du einen entsprechenden Adapter einpacken kannst.
In Bezug auf das Ausland kann es noch etwas zu beachten geben: Die Zeitzone. Insbesondere wenn Du eine größere Reise planst, musst Du bedenken, dass Du Dich an die Arbeitszeiten in Deutschland halten musst. Beachte also zu welcher Zeit im Ausland Du arbeiten musst und ob das Deinen Vorstellungen entspricht. Schließlich möchte nicht jeder mitten in der Nacht aufstehen, um mit der Arbeit zu beginnnen.
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da jeder über eine individuelle Resilienz verfügt. Allerdings ist auf Workation mit mehr Versuchung zu rechnen als zuhause. Ausschlaggebend hierfür ist also die wo man seinen Arbeitsplatz hinverlegt. Möchtest Du beispielsweise von einem Kreuzfahrtschiff aus arbeiten, musst Du damit rechnen, dass Du von vielen Menschen umgeben sein wirst. Schließlich möchtest Du Deine Arbeitszeit mit Blick auf das Meer und nicht unter Deck verbringen. Auch ein Hotel bietet viel Ablenkung, wenn Du nicht gerade auf Deinem Zimmer bleibst. Immerhin wirst Du die ganze Zeit Menschen sehen, die sich voll und ganz dem Urlaub widmen, wohingegen Du noch mit der Arbeit beschäftigt sein wirst.
Solltest Du jetzt schon wissen, dass das zu viel Ablenkung für Dich bedeutet, überlege Dir, ob Du nicht lieber auf eine Ferienwohnung oder ein Wohnmobil umsteigst. Dort wirst Du eher Deine Ruhe finden.
Führe Dir stets vor Augen, dass Du an die Workation nicht die gleichen Ansprüche haben darfst, wie an einen normalen Urlaub. Schließlich musst Du auch noch arbeiten und bist nicht nur zur Erholung gereist. Sicherlich möchtest Du auch einige Sehenswürdigkeiten betrachten und Aktivitäten wie einem Museumsbesuch nachgehen. Was ist aber, wenn es nur noch Zeitslots gibt, die in Deine Arbeitszeit fallen? Das ist dann zwar ärgerlich, aber die Arbeit geht bei der Workation vor. Wenn Du allerdings keine Termine hast, kannst Du mit Deinem Vorgesetzen eventuell abklären, ob es für Dich möglich ist, dass Du Deine Arbeitszeit verschiebst und beispielsweise einen Teil morgens und einen Teil abends arbeitest. Kommunikation mit Deinem Team ist für die Workation also ein Muss.