Studie
Glücklich aber krank: Das Homeoffice-Paradoxon

Junge Frau und Mann fallen ueber weiße Pfeile © Klaus Verfehlt / Getty Images

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Laut aktueller Studie der AOK sind Angestellte im Homeoffice zwar glücklicher, aber auch öfter krank. Wie entsteht das Homeoffice-Paradoxon?

Generell gilt, wie finanzen.ch berichtet, dass Angestellte beim Arbeiten in den eigenen vier Wänden glücklicher sind als im Büro. Allerdings verursacht die Remote-Work auch mehr Stress und oft auch psychischen Druck. Die AOK hat in ihrer Studie die Vorteile und die Nachteile des Homeoffice ermittelt. 

Die Vorteile und Nachteile

Der wohl größte Vorteile ist, dass man sich bei der Heimarbeit den Weg ins Büro spart. Das ermöglicht Angestellten insbesondere, dass Beruf und Freizeit besser miteinander vereinbart werden können. Außerdem lassen sich im Homeoffice gerne auch nebenbei kleine Dinge im Haushalt erledigen, die sonst nach dem Feierabend anstehen würden.

Dem gegenüber steht allerdings, dass viele Angestellte ebenso unter psychischen Stress leiden, die durch das eigenverantwortliche Arbeiten zustande kommen. 

Der Fehlzeitereport der AOK aus 2019 zeigte, dass dort bereits schon 40% der Arbeitnehmer regelmäßig außerhalb des Büros arbeiten. Die Hälfte der 40% wiederrum arbeitete sogar von zuhause aus. Für die Menschen, die nicht im Büro sind, wurde eine höhere psychische Belastung festgestellt. 

Welche gesundheitlichen Probleme entstehen durch das Homeoffice?

Die größten Auffälligkeiten zeigten sich hier deutlich durch Erschöpfung, Konzentrationsprobleme und Schlafstörung, wie der stellvertretende Geschäftsführer des wissenschaftlichen Instituts der AOK Helmut Schröder mitteilt. Diese Symptome können auch bei Angestellten auftreten, die sich im Büro befinden – lassen sich aber häufiger bei Arbeitnehmern feststellen, die remote arbeiten. 

Dauerhafter Stress wird meist dadurch ausgelöst, dass die Beschäftigten nur schwer die Arbeitszeit und Freizeit voneinander trennen können. Nicht selten ist es der Fall, dass bis spät abends oder auch am Wochenende "kurz" nochmal was erledigt wird. Pausen und insbesondere ein richtiger Feierabend sind essentiell für unsere Gesundheit und sollten stets im Blick behalten werden. Laut der Studie hat jeder siebte Angestellte schon private Verabredungen abgesagt, weil er in der Freihzeit noch etwas für den Job erledigen wollte. Sollte das Wegfallen der Kontakte langfristig sein, kann sich dies stark auf die menschliche Psyche auswirken.

Auch wenn es nur das Beantworten einer Email ist – auch das gehört nicht in die Freizeit. Wenn Feierabend ist, sollte man sich auch Zeit für sich selbst nehmen und die Arbeit auf den nächsten Tag warten lassen. Zwar mag es zunächst nur wie eine Kleinigkeit erscheinen, entpuppt sich dann aber doch als großes Problem. Wer mit dem Kopf stets bei der Arbeit ist und keine klare Grenze zieht, wird unter Stress und schlechterem Schlaf leiden.

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Homeoffice statt Büro: Das ist für viele Angestellte inzwischen der normale Alltag. Viele haben auch schon vor der Pandemie von zuhause aus gearbeitet und sind mit dem Arbeitsmodell schon bestens vertraut. Anderen hingegen fällt es besonders schwer mit der fehlenden Struktur umzugehen.  

Wieso ist die Zufriedenheit in der Heimarbeit so hoch?

Ebenso wie es einige Fallstricke im Homeoffice gibt, so gibt es auch viele Vorteile, die die Angestellten genießen. Selbstbestimmt zu arbeiten und zeitlich ungebundener zu sein, erfüllt viele Menschen in der Remote-Work mit Freude und soll auch künftig nicht mehr gemisst werden müssen. 

Aber auch die Arbeitgeber freuen sich über das Homeoffice. So zeigte die Studie ebenfalls, dass sich Angestellte weniger krankmeldeten, wenn sie von zuhause aus anstatt im Büro arbeiten. Heimarbeiter lagen im Schnitt bei acht und Büroarbeiter bei zwölf Tagen Abwesenheit. Allerdings glänzten Beschäftigte im Homeoffice nicht nur mit einer geringerer Abwesenheit, sondern auch mit einer höheren Produktivität. Vielen war es durch die wahrscheinlich vertraute und ruhige Umgebung möglich, konzentrierter zu arbeiten. 

Insofern kam die Studie der AOK zu dem Schluss, dass mit dem Homeoffice zwar einige psychische Belastungen einhergehen, die Vorteile durch die Eigenständigkeit jedoch überwiegen.