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Es gibt diese Tage an denen ein Call den nächsten Jagd. Viele Angestellte haben festgestellt, dass sie besonders nach solchen Arbeitstagen sehr müde sind – oder schon währenddessen. Aber wieso eigentlich?
Videocalls haben sich inzwischen durch fast alle Teile der Gesellschaft durchgezogen. Egal ob Schule, Universität oder im Job – Zoom & Co. sind täglich Brot geworden. Auch wenn wir viele Vorzüge dadurch haben, so gibt es ebenfalls Nachteile, die damit verbunden sind. Lange Zeit in Videocalls können Probleme mit der Konzentration und Müdigkeit zur Folge haben – hierbei spricht man auch von Zoom Fatigue.
Ob wir uns real mit unserem Gegenüber unterhalten oder digital, macht einen gewaltigen Unterschied. Schließlich sagt man auch was, wenn man nichts sagt, wie es so schön heißt. Die menschliche KOmmunikation findet nicht nur durch Worte, sondern auch viel über Bewegungen statt – Mimik und Gestik. In einem Videocall ist der körperliche Anteil an der Kommunikation allerdings beschränkt- Die Gestikulationen fallen stark aus, wohingegen lediglich die Mimik erhalten bleibt. Zwar kann man teils die Hände des Gegenübers sehen, die einen großen Beitrag zur Gestik beitragen, aber vor allem die Sitzposition, die viel aussagt, bleibt uns vorenthalten.
Die Körperspache ist also ein wichtiger Bestandteil unserer Kommunikation. Schließlich gibt es auch Coaches dafür, die sich eigens darauf spezialisert haben. Sie verstärkt unsere Worte und macht es insbesondere dem Publikum leichter zu folgen.
Eine klare Antwort auf die Frage gibt es nicht. Allerdings steht fest, dass umso mehr Teilnehmer im Call sind, desto eher sinkt unsere Konzentration. Bei vielen Teilnehmern sind unsere Augen viel zu sehr mit den vielen kleinen Bildern auf dem Bildschirm beschäftigt, wodurch wir abgelenkt werden und uns nicht mehr auf das Wesentliche fokussieren können. Daher sollte man stets im Blick behalten für wen der Call eigentlich wichtig ist und die Teilnehmeranzahl möglichst gering halten. Oft ist es der Fall, dass das Thema des Calls zwar für jemaden interessant ist, er aber eigentlich kein fester Bestandteil der Diskussion sein muss, sondern eine Mail in Nachgang ausreicht, um lediglich über die Resultate zu informieren.
Auch hier kommt es ganz auf die Situation an. Sollte es nur ein kurzes Thema sein, kann man auch mal zum Hörer greifen und das über den Weg erledigen. Aber nicht nur das Inhaltliche ist hier ein relevanter Punkt, den es zu beachten gilt, sondern auch die soziale Situation in der Abteilung/Unternehmen. Denn wenn sich viele Angestellte ausschließlich im Homeoffice befinden, sind die Videocalls sehr wichtig, um ein Gemeinschaftsgefühl aufrechtzuerhalten und gegen Isolation im Homeoffice vorzubeugen.
Viele Menschen laufen in der Wohnung auf und ab, wenn sie telefonieren. Und tatsächlich bringt das viele Vorteile mitsich. So wird dadurch unser Kreislauf angeregt und die Sauerstoffkonzentration in unserem Gehirn erhöht. Das hat direkt zur Folge, dass wir uns besser konzentrieren können und das Denkvermögen steigt. Noch bessere Resultate erzielt man, wenn man nicht nur in der Wohnung, sondern in der Natur einen Spaziergang macht. Wenn es also möglich ist und ein Meeting ohne Video stattfindet, ist es eine ideale Gelegenheit dabei einen kurzen Spaziergang zu machen. Aber nicht nur, dass unsere kognitiven Fähigkeiten dadurch gesteigert werden, sondern auch dass sich unsere Muskulatur und Gelenke erholen können, ist ein wichtiger Punkt. Generell fehlt ins ohnehin schon im Büro, aber besonders im Homeoffice, die Dynamik am Arbeitsplatz. Die Langzeitfolgen von häufigem starrem Sitzen sind nicht außer Acht zu lassen.
Wie bereits aufgeführt sind insbesondere unsere Augen von den Videocalls überanstreigt und verbrauchen einen großen Teil unserer Konzentration. Daher ist es wichtig, dass wir ihnen eine Pause gönnen, um neue Kräfte zu sammeln. Dabei reicht es tatsächlich schon aus, dass man einfach mal aus dem Fenster guckt und sich wieder an die Ferne gewöhnt.